10 Jahre SAM Café

„Dynamische Entwicklung“ soll weitergehen

Zehn Jahre Begegnungscafé SAM-Am Burgplatz bestens eingelebt- Experimentierfreudigkeit soll erhalten bleiben.
Von Alexander Becker RNZ

Das zehn jährige Bestehen des Begegnungscafés SAM hat die Sinsheimer Arbeitsgemeinschaft Migration groß gefeiert Neben einer Geburtstagstorte gab es für jeden Helfer einen Kaffeebecher mit Vereinslogo

Sinsheim. Vor einem Jahrzehnt ist das Begegnungscafé der Sinsheimer Arbeitsgemeinschaft Migration (SAM) entstanden. Dieses Jubiläum feierten Mitglieder und Freunde der Initiative im Rahmen einer Feierstunde . ,,Fühlt euch wie zu Hause „, bat Andreas Banse, der gemeinsam mit dem 1. Vorsitzenden von SAM, Marcel Fink, das Begegnungscafé betreut. ,,Schön, dass es Sie alle gibt„, dankte Oberbürgermeister Jorg Albrecht allen Anwesenden, freute sich über die gelungene Wiederbelebung des längere Zeit leer gestandenen Burgplatz-Cafés und sagte den SAM-Aktiven auch künftig jede mögliche Unterstützung von kommunaler Seite zu. Er wünsche sich, dass die ,,gute dynamische Entwicklung“ des Begegnungscafés anhalten möge. Ein Rückblick schloss sich an. Beginnend bei der Gründung des Trägervereins am 6. Januar 2005. Anfangs hatte man sich im Flüchtlingsheim in der Fohlenweide getroffen und den dort lebenden Menschen geholfen, im Kraichgau ,,anzukommen.“ Über die Organisation von Kinderspielgruppen, Frauen- und Tanzabenden kam man schließlich zu einem ersten Gebäude, das in der Hauptstraße angemietet werden konnte. Dort entstand am 14. Februar2009 das Begegnungscafé SAM, das offiziell eine Kunstgalerie war, Dort konnten sich Flüchtlinge erstmals außerhalb ihrer Unterkunft treffen und Zeit miteinander verbringen. ,,Das war ein ehemaliger türkischer Bekleidungsladen, in den wir damals rund 20 000 Euro Umbaukosten investiert haben“, erinnerte sich der SAM-Vorsitzende rückblickend. Ein langer Lernprozess schloss sich an, bevor nach etlichen Aktionen, darunter Ferienspaß, Trauma Verarbeitung durch Malen, Trommelkurse und Kunstausstellungen, am 30. Juni 20l6 die aktuellen Räumlichkeiten bezogen werden konnten. Das ehemalige Café am Burgplatz hatte aber zu nächst von jeder Menge Unrat befreit werden müssen ,,Neun Anhänger voller Müll haben wir weggefahren“, erinnerte sich Andreas Banse, der sich wie alle übrigen SAM-Mitglieder nach gut zweieinhalb Jahren am neuen Standort bestens eingelebt hat. Dort werden nicht nur die bisherigen Ferienspaß-Aktionen und etliche weiter Projekte fortgeführt, sondern beispielsweise auch die alljährliche internationale Weihnachtsfeier der lokalen Agenda-Gruppe ,,Internationale Begegnung“ und des Bündnisses für Toleranz zelebriert.  Die Experimentierfreudigkeit des zurückliegenden Jahrzehnts will sich das SAM-Personal erhalten. ,,Wir probieren einfach Sachen aus. Wenn man merkt, es läuft nicht so richtig, dann lässt man es wieder sein“, erklärte Banse. Ein vor einiger Zeit initiierter internationaler Schach-Abend wurde daher aufgrund sinkender Nachfrage jüngst wiedereingestellt. Dagegen gibt es vor Ort weiterhin eine Trauma-Beratungsstelle und jede Menge ,,Luft nach oben.“ Das sich im Bau befindliche ,,Hoffnungshaus“ an der Ecke Dührener Straße/Hauptstraße soll im Sommer bezogen werden können und ein weiteres Betätigungsfeld für die Sinsheimer Arbeitsgemeinschaft Migration eröffnen. Nachdem einige ehrenamtliche Helfer ihre ganz persönliche Motivation zur Mitarbeit dargestellt hatten, bekam jeder von ihnen einen mit dem SAM-Logo versehenen Mehrweg-Kaffeebecher überreicht. Zu guter Letzt wurde eine Jubiläumstorte angeschnitten und bis auf den letzten Krümel verzehrt